Amazon SEO
Ohne SEO würde heute im Internet kaum etwas funktionieren. Milliarden von Webseiten erscheinen dem Internet-Nutzer als ein virtuelles Universum mit unendlich vielen Welten. Während früher SEO kaum ein Thema war und die Webseitensuche leicht zu beeinflussen war, hat sich in den letzten 10 Jahren bei der wichtigsten Suchmaschine viel verändert. Suchmaschinenoptimierung, oder einfach SEO, ist mit jedem Jahr mehr zur Wissenschaft geworden.
Algorithmen entscheiden – bei Google-SEO ebenso wie bei Amazon-SEO
Heute sind es wohl gehütete Algorithmen, die über das Ranking einer Webseite entscheiden. Die Einflussnahme auf das Ranking hat sich zu einem eigenen Geschäftszweig entwickelt, ohne dem Betreiber von Webseiten kaum noch auskommen würden. Nicht viel anders verhält es sich bei Amazon, in dessen virtuellen Ladenregalen nahezu alle gehandelten Konsumgüter der Welt verfügbar sind.
Amazon – ein virtueller Kosmos voller Konsumgüter
Neben Fernseher, Staubsauger, Spare-Rips und den vielen anderen Konsumartikeln werden auch die Händler angeführt, bei denen die Konsumgüter online bestellt werden können. Wer auf Amazon zum Beispiel nach einem Handy sucht und auch diesen Suchbegriff eingibt, erhält eine lange Liste mit Handy aller Marken und mit allen möglichen Funktionen. Auch hier findet ein Ranking statt. Und dieses ist jenem von Google nicht unähnlich. Beide Suchfunktionen lassen in das Ranking die Relevanz einfließen. Je relevanter eine Webseite oder ein Konsumartikel, desto besser ist das Ranking. Während Webseitenbetreiber hochwertigen Content für ein verbessertes Google-Ranking einkaufen, verhält es sich bei der Amazon-SEO anders. Authentisch verfasste Texte alleine reichen für eine Amazon Ranking Optimierung alleine nicht aus. Sie spielen bei der Amazon-SEO zwar auch eine Rolle, aber nicht nur. Weshalb sich Amazon-SEO von Google-SEO unterscheidet liegt in der Absicht beider Betreiber.
Google vs. Amazon – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Während Google Anzeigen verkaufen möchte, gibt es bei Amazon Konsumprodukte zu kaufen. Kunden können bei Amazon auf zwei Möglichkeiten einkaufen: Entweder erfolgt der Einkauf direkt bei Amazon oder bei einem der Händler, die über Amazon ihre Waren anbieten. Da Kunden nur ungern lange suchen, profitieren die Händler mit dem besseren Ranking. Wie bei Google erhalten auch bei Amazon die Anzeigen (Produkte) mit besserem Ranking mehr Klicks als die nachfolgenden. Für das Ranking ist bei Google unter anderem die Verweildauer wichtig. Für das Amazon-SEO hingegen zählt vorrangig der Verkauf. Suchen – Kaufen – Behalten ist eine gute Methode, um mit Amazon-SEO ein besseres Ranking zu bekommen. Wer bei Amazon nach ganz vorne gelistet werden möchte, sollte wissen, wie Amazon-SEO funktioniert. Hier zeigen wir ein paar Tipps, wie Online-Händler die Plattform Amazon besser für sich nutzen können.
Amazon Ranking Optimierung – alles beginnt mit dem Suchverhalten
Geht es um ein besseres Ranking, gehen die Gedanken in der Regel in Richtung Suchmaschinen, allen voran Google. Google ist das beste Beispiel für Erfolg, denn andere Suchmaschinen hinken Google bei der Beliebtheit der User weit hinterher. Die Einzige Konkurrenz für Google kommt von Amazon. Was auf den ersten Blick unmöglich erscheint, offenbart sich bei einem Vergleich als simple Wahrheit. Was das Suchverhalten von Produkten betrifft, wird Amazon 4- bis 5-mal öfter genutzt als Google. Doch auch hier muss eine Korrektur vorgenommen werden, die gerade für Online-Händler besonders interessant ist. Einerseits können Online-Händler über Amazon als Suchmaschine ihre Umsätze steigern und andererseits lässt sich eine Amazon Ranking Optimierung leichter vornehmen als bei Google. Das spart zusätzlich Zeit und Geld. Das Prinzip ist bei den Suchmaschinen von Google und Amazon im Grunde dasselbe. Beide Suchmaschinen funktionieren mit einem Algorithmus. Der Unterschied zwischen beiden Suchmaschinen ist somit der Algorithmus. Jener von Google wertet Webseiten mit brauchbaren Informationen für Problemlösungen höher. Der von Amazon verfolgt ein einfaches und klares Ziel. Das lautet: ein Produkt suchen, es kaufen und behalten. Rücksendungen werden somit negativ bewertet. Andererseits liegt hier der Schlüssel zur Amazon Ranking Optimierung. Doch bevor wir uns den Rücksendungen näher widmen, sehen wir uns näher auf Amazon um. Der Online-Händler bietet rund 160 Millionen Produkte zum Verkauf an. Jährlich werden über Amazon rund zwei Milliarden Einkäufe getätigt. Der Großteil der Käufer startet die Suche nach einem bestimmten Produkt direkt bei Amazon. Nur ein kleiner Teil beginnt die Suche mit Google.
Schon von Amazon Onpage Optimierung gehört?
Wer sich bereits einmal mit Google Suchmaschinenoptimierung befasst hat, kann sich vielleicht noch an die Onpage-Optimierung erinnern. Diese ist laut SEO-Spezialisten die Basis für jede Verbesserung eines Rankings. Genau genommen geht es um die Qualität von Informationen. Beim Amazon-SEO also um Informationen der Produkte. Was hier einfach klingt, hat in der Praxis seine Tücken. Die Amazon Onpage Optimierung umfasst Text, Aufzählung und Bild. Die richtige Performance beginnt bereits mit dem korrekten Produkttitel. Eigenschaften lassen sich übersichtlich und informativ mit Bullet Points darstellen. Wichtig ist es, die Bullet Points mit den richtigen Keywords zu besetzen. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Das gilt auch für Amazon-SEO. Wichtig sind die Perspektive und die Auflösung. Damit der Kunde kein verpixeltes Bild zu sehen bekommt, sollte die Auflösung mindesten 1.000 mal 1.000 Pixel betragen. Die Beschreibung des Produktes sollte es auf den Punkt bringen. Der Text sollte für die Amazon Ranking Optimierung aussagekräftig und leicht zu lesen sein. Erklärend und anschaulich schreiben lohnt sich auch für das Suchverhalten. Kunden mögen es, wenn ein Produkt mit einfachen und verständlichen Worten beschrieben wird. Im Grunde muss für eine gute Performance und ein vereinfachtes Suchverhalten alles wie in einem kleinen Webshop gemacht werden. Der einzige Unterschied zwischen Amazon und einem kleinen Webshop ist die Größe. Wie bei der Google SEO ist auch die Amazon Onpage Optimierung der erste Schritt für ein besseres Ranking beim weltgrößten Online-Händler. Einfach eine Liste mit den oben erwähnten Punkten erstellen und seine auf Amazon angebotenen Produkte Punkt für Punkt durchgehen. Manchmal genügen kleine Korrekturen um ein besseres Ranking zu erreichen.
Aktiv Einfluss auf die Amazon Suchergebnisse nehmen
Anstatt auf Amazon Suchergebnisse zu warten, die einem nach vorne reihen, kann man aktiv auf sie Einfluss nehmen und durch Amazon Ranking Optimierung selbst einen positiven Betrag für eine bessere Reihung leisten. Das erfreuliche daran ist, dass die Ergebnisse im Ranking bereits nach kurzer Zeit erkennbar sind. Währen man bei Google mitunter Monate warten muss, um ein Ergebnis zu sehen, dauert es bei Amazon nur ein paar Minuten. Gute Platzierungen sind für Online-Händler ein absolutes Muss und entscheiden mitunter über das wirtschaftliche Bestehen. Ziel sollte es sein, unter die ersten drei im Ranking zu kommen. Nahezu alle Klicks der Kunden betreffen die ersten drei Händler. Wer einmal an der Spitze ist, sollte diese Position nicht leichtfertig hergeben. Die große Anzahl an Verkäufen ist die beste Möglichkeit, seine dominierende Stellung auszubauen. Dabei gilt nach wie vor: Die Onpage Optimierung für jedes Produkt nach Möglichkeit zu nutzen. Nicht vergessen sollte man den Service, der für Kunden wichtig und für eine Weiterempfehlung oft ausschlaggeben ist. Umgekehrt heißt das für Amazon aber auch: Ohne entsprechende Leistung keine Top-Platzierung.
Was sind die Amazon Ranking Faktoren
Wer seine Position auf Amazon verbessern möchte, muss sich direkt mit den Amazon Ranking Faktoren auseinander setzen. Wem es interessiert: Zwischen Amazon und Google bestehen sowohl Parallelen als auch Unterschiede. Bei den Amazon Ranking Faktoren können die Regeln für Google vorerst beiseitegelassen werden. Für den Online-Händler Amazon geht es beim Ranking ausschließlich um den Verkauf und um zufriedene Kunden. Zufrieden Kunden sind alle jene, die das Produkt behalten und nicht von ihrem Rückgaberecht Gebrauch machen. Hinterlassen die Kunden auch noch eine positive Kaufempfehlung, ist aus der Sicht Amazons alles bestens gelaufen. Der Kunde wird vermutlich bald zum Einkaufen auf Amazon zurückkehren. Bei den Kriterien gibt es für den Kunden drei wichtige Punkte: Erhält der Kunde bei einer Suchabfrage das gewünschte Produkt oder die gewünschte Information? Sind der Kaufpreis, die Versandkosten und die Lieferzeit für den Kunden akzeptabel? Was ist die Meinung andere Konsumenten, die das Produkt bereits gekauft haben zum Produkt selbst und zum Service?
Jede der drei Kriterien kann individuell behandelt werden. Diese werden in weiterer Folge als Faktoren bezeichnet.
Amazon Onpage-Faktoren
Bei den Amazon Onpage-Faktoren kommt es verschiedene Möglichkeiten, sein Ranking zu verbessern. Erfolgreiche SEO-Experten haben über Jahre hinweg die wichtigsten Amazon Onpage-Faktoren herausgearbeitet und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Zu den wichtigsten zählen:
Produkttitel
Das Kind beim Namen nennen und nicht um den heißen Brei reden. Während in einem Gespräch die Sätze prägnant und einfach sind verhält es sich in der geschriebenen Sprache interessanter weise oft anders. Anstatt sich einfach auszudrücken, wird nach komplizierten Begriffen gesucht. Das gilt leider auch für den Produkttitel. Wichtig ist auch, dass gemeinsam mit dem Produkttitel die passenden Keywords verwendet werden. Der Produkttitel sollte nicht nach Meinung der SEO-Experten nicht länger als 200 Zeichen sein. In diese 200 Zeichen können auch Brand, Produkteigenschaften und Verkaufsargumente eingepackt werden. Sollte der Text weniger als 200 Zeichen betragen, dann geht das in Ordnung. Hier gilt: Besser den Text kurz halten als unnötig aufblähen. Andererseits sollte es dem Text auch nicht an Wörter mangeln. Auch Einsilbigkeit sollte man vermeiden. Ein Vergleich mit anderen Titeln kann bei der Formulierung helfen. Der Titel ist jener Teil, der bei Amazon als Klickfläche dient. Ein knackiger und animierender Titel hat bessere Chancen auf eine höhere CTR, also Klickrate.
Bullet Points
Wenn Amazon die Möglichkeit bietet, Bullet Points anzuführen, sollte man dieses Angebot nutzen. Insgesamt fünf Bullet Points stellt Amazon je Artikel zur Verfügung. Der Algorithmus ist so programmiert, dass er die Bullig Points beim Sucherverhalten besonders berücksichtigt. Daher sollten alle fünf optimal genutzt werden, um die Amazon Suchergebnisse zu verbessern. Hier können auch verschiedene Keywords untergebracht werden. Was oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass an dieser Stelle mehr Keywords verwendet werden können als beim Produkttitel. Allerdings sollte man unbedingt darauf achten, dass sich die Keywords nicht wiederholen. Auch das Spiel mit Einzahl und Mehrzahl bringt bei Suchmaschinen nicht den gewünschten Erfolg. Stattdessen sollte man einfach die Liste mit den Keywords abarbeiten und entsprechend einfügen. Mit den Keywords sollte man nicht nur die Suchmaschine füttern, sondern auch den Besucher. Und der kann bei einer unübersichtlichen Anordnung schnell die Übersicht und das Interesse verlieren. Also immer den Nutzen für den Kunden im Auge behalten. Und auch hier gilt, dass manchmal weniger mehr ist. Ideal erweist sich eine Kombination aus Titel und Eigenschaften. Von letzterem sollten alle interessanten Details wie Farbe, Gewicht, Größe usw. deutlich lesbar angeführt werden.
Suchbegriffe – Faktor nicht sichtbare Keywords
Nicht sichtbare Keywords sind wie die Meta-Deskription aus früheren Zeiten. Die unsichtbaren Keywords sind ebenfalls besonders wichtig und werden in der Seller Central für das Ranking schlagend. Nicht sichtbare Keywords kann jeder Händler in seinem Account für jedes Produkt individuell anlegen. Die Keywords sind nur für den Kunden unsichtbar. Auch im Quelltext kann der Kunde diese Keywords nicht einsehen. Für die unsichtbaren Keywords (Suchbegriffe) bietet Amazon je nach Kategorie pro Artikel bis zu fünf Zeilen mit je 1000 Zeichen. Allerdings ignoriert Amazon seit dem A9 Algorithmus Update die Suchbegriffe wenn mehr als 250 Zeichen verwendet werden siehe: Amazon A9 Algorithmus Update – Erste Erkenntnisse nach 4 Tagen
Wie im vorangegangenen Absatz gilt auch hier der Grundsatz, dass das Angebot von Amazon großzügig genutzt werden sollte. Ebenfalls sollte man auch hier auf die Wiederholung von Keywords verzichten. Der Grund ist derselbe wie oben. Hier lohnt es sich, Kombinationen von Keywords, die mit Bindestrichen verbunden werden, einzusetzen. Die Keywords-Kombination Kaffee-Tasse ergibt die Möglichkeiten Kaffeetasse, Kaffee und Tasse. Platz sparen lässt sich, indem man den Bindestrich weg lässt und zwischen den einzelnen Keywords nur eine Leerzeichen Abstand lässt. Welchen Einfluss die Keywords-Kombinationen auf das Ranking haben, kann anschließend selbst festgestellt werden.
Bilder mit hoher Auflösung
Wozu viele Worte machen, wenn sich mit einem hochauflösenden Foto viele Produkteigenschaften beschreiben lassen. In Zeiten günstiger und guter Fotokameras sind hochauflösende Bilder keine Schwierigkeit mehr. Als Untergrenze für die Auflösung gelten 1.000 mal 1.000 Pixel. Eine höhere Auflösung ist natürlich besser. Allerdings wird eine Auflösung von 1.500 mal 1.500 Pixel allgemein als Obergrenze angesehen. Wichtig ist auch die Anzahl guter Bilder.
Zwischen sechs und acht Bilder pro Artikel werden allgemein empfohlen. Was auf den Fotos zu sehen ist, hängt natürlich ganz vom Artikel ab. Hier sollte man sich fragen, was den Kunden interessieren könnte. Was möchte der Kunden auf den Fotos sehen. Welche Details könnten für ihn von Interesse sein.
Produktbeschreibung – ein oft vernachlässigter Faktor für eine gute CTR
Für eine hohe CTR braucht es auch eine gute Produktbeschreibung. Ihr kommt zwar nicht dieselbe Bedeutung bei, wie es bei den Fotos der Fall ist, doch unterschätzen sollte man die Produktbeschreibung für eine gute CTR keinesfalls. Außerdem besteht an dieser Stelle die Möglichkeit, die wichtigsten Keywords nochmals anzuführen. Der Verkäufer hat hier die Möglichkeit, die emotionale Seite beim Besucher anzusprechen. Einfaches Anführen von Eigenschaften ist bei der Produktbeschreibung fehl am Platz. Stattdessen kann hier bildhaft formuliert werden. Der Besucher darf ohne weiteres mit einem packenden Text zum Kaufen animiert werden. Innere Wünsche dürfen hier angesprochen werden. In jedem Fall sollte der Text gut strukturiert sein, damit sich der Besucher nicht in einem Dickicht emotionaler Sprache verliert.
Faktor Preis
Ein niedriger Preis bewegt nicht immer zum Verkauf. Auch bietet Amazon nicht immer den günstigsten Preis für ein Produkt. Viele Produkte findet man bei anderen Versandhändlern zu einem günstigeren Preis. Dazu genügt ein Blick in die Preis-Vergleichs-Portale wie zum Beispiel geizhals.at oder geizkragen.de. Dabei lässt sich gut erkennen, dass der Preis für ein Produkt bei Amazon nicht immer der günstigste ist. Manchmal liegt Amazon sogar im teuren Feld für ein Produkt. Dieser Vergleich bietet die Möglichkeit, als Händler seinen Verkaufspreis an jenen der Konkurrenz anzupassen.
Faktor Lieferbarkeit
Kunden sind oft ungeduldig und wollen ihr neue gekauftes Produkt schnell in Händen halten. Die Freude am neuen Produkt wird in Fachkreisen als Nutzererlebnis bezeichnet. Daher kommt der Lieferbarkeit für ein gekauftes Produkt ebenfalls eine große Bedeutung zu. Für den Kunden ist es daher wichtig zu wissen, ob das Produkt auf Lager und sofort verfügbar ist. Außerdem möchte er wissen, wie lange die Lieferung an seine Wohnadresse benötig. Nur wenn beide Fragen zur Lieferbarkeit zufriedenstellend beantwortet werden, darf man auf einen Kaufabschluss hoffen.
Faktor Versandkosten
Für eine gute CRT sind auch die Versandkosten von großer Bedeutung. Untersuchungen haben ergeben, dass nicht angeführte Versandkosten zu mehr Verkäufen führen. Begründet wird dies damit, dass Kunden davon ausgehen, sich dabei etwas sparen zu können. Dass der Endpreis um die Versandkosten höher wird, stört offenbar die Kunden weniger. Auslösendes Moment für den Kauf ist offenbar nur der Preis auf der Seite der Produktbeschreibung. Händler sollte daher die Lieferkosten nicht angeben oder den Preis inklusive Lieferkosten auszeichnen.
Faktor Händler Performance
Oft überwiegt bei einem Einkauf in einem Geschäft die Freude an der freundlichen Behandlung gegenüber der Freude am Produkt. Nicht anders verhält es sich bei einem Einkauf im Internet. Ein Kauf wird oft durch Anfragen angebahnt. Eine freundliche und kompetente Auskunft ist oft die Grundlage für einen Geschäftsabschluss. Wichtig ist es auch, schnell auf die Anfrage zu reagieren. Dauert die Antwort zu lange, ist der Kunde längt bei der Konkurrenz, die ihm dankbar die Hand reicht. Die Händler Performance ist ebenfalls für ein Ranking ausschlaggebend.
Faktoren Verkaufsrang und Kategorisierung
Dem Verkaufsrang kommt eine ganz besondere Stellung zu. Zum Verkaufsrang zählt die richtige Kategorisierung der Produkte. Das ist wichtig, da Amazon die Produkte mit Amazon-Codes versieht. Wird ein Produkt sehr oft verkauft, wird es durch die Amazon-Codes zum Bestseller befördert und nach vorne gereiht. Der Verkaufsrang und die Kategorisierung haben den Zweck, Kunden auf die Käufe anderer Kunden hinzuweisen. Der Grund liegt in der Verhaltenspsychologie der Menschen. Sie kaufen mit großer Vorliebe das, was auch andere kaufen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Mode.
Faktoren Fulfilment by Amazon oder FBA und Amazon Prime
Das kleine Logo Amazon Prime soll den Kunden suggerieren, dass er seinen Einkauf auf Amazon schneller als andere Kunden erhält. In der Praxis macht es jedoch kaum einen Unterschied, ob der Kunde über Amazon Prime oder normal einkauft. Die FBA, das Fulfilment by Amazon ist aber für die Conversion und somit für das Ranking bei Amazon von Bedeutung. Der Grund dafür liegt wieder in der Provision, die an Amazon geht. Die ist bei der FBA höher als bei einem normalen Verkauf. Für kleine Händler mit geringen Verkäufen lohnt sich die teurere Fulfilment by Amazon jedoch kaum. Nur bei vielen Verkäufen lohnt es sich, darüber nachzudenken.
Faktor Produktbewertungen
Produktbewertungen werden von Kunden vorgenommen und sollen als Information für andere Kunden dienen. Dabei handelt es sich um mehr als nur um eine Kundenmeinung. Interessanterweise messen Interessenten der einzelnen Meinung eines Kunden einen sehr hohen Stellenwert bei. Kundenmeinungen zu einem Produkt können somit nützlich oder nachteilig sein. Immer wieder finden sich auch Produktbewertungen, die nicht von Kunden stammen, die den Artikel nicht wirklich gekauft haben. Es kann auch sein, dass sie den Artikel bereits besitzen, und nur ihre Meinung auf Amazon hinterlassen. Daher wird diesem Umstand entsprechend wenig Bedeutung beigemessen. Wichtiger ist vielmehr, welche Reaktionen andere Kunden auf Rezensionen hinterlassen. Ideal ist es, wenn sich für ein Produkt viele Kunden interessieren und entsprechend viele Rezensionen hinterlassen. Je mehr Meinungen zu einem Produkt angeführt werden, desto mehr entsteht beim Besucher der Eindruck, dass das Produkt sehr gefragt ist. Hier entsteht eine Eigendynamik, die von Suchmaschinen besonders geschätzt wird. Positiv wirkt sich dies auf das CRT, also die Klickrate und somit das Ranking aus.
Faktor Händlerbewertungen
Als Händler über Amazon verkaufen ist eine Sache. Nur was verkauft man als Händler. Die wenigsten Händler sind in der vorteilhaften Lage, exklusive Artikel verkaufen zu können. Also Artikel, die sonst niemand anders zum Verkauf anbietet. In der Regel müssen Händler mit anderen Händlern um die Gunst der Kunden buhlen. Leicht zu sehen ist dies bei einer Suchabfrage.
Sucht man zum Beispiel nach einem Smartphone, erhält man das gewünschte Objekt und die Preise der Händler. Die Liste beginnt mit den Worten „Neu ab“. Wer dieser Liste entfliehen möchte, muss in die BuyBox, wo man als aktiver Verkäufer aufscheint. Abgesehen vom Verkaufspreis für ein Produkt spielen auch die Händlerbewertungen eine gewichtige Rolle.
Nur echte Händlerbewertungen zählen
Wie bei der Bewertung des Produkts kommt auch die Händlerbewertung von den Kunden. Möchte ein Händler in die BuyBox, braucht er von seinen Kunden eine gute Bewertung. Das Feedback der Kunden über den Händler wurde bereits angesprochen. Dazu zählt ein zuvorkommender und schneller Kontakt mit dem Kunden. Anfragen sollten umgehend und ausführlich beantwortet werden. Anders als bei den Rezensionen von Produkten sollte man hier auf Rezensionen von Kunden, die nicht wirklich gekauft haben, verzichten. Diese können den Ruf nachhaltig schädigen. Die Folgen von Rezensionen reichen von einem schlechten Ranking bis zum Verbot auf Amazon als Händler zu verkaufen.
Was, wenn zu viele Waren retour geschickt werden?
Bei Händlern, deren Retourenquote besonders hoch ist, verdient daher Amazon entsprechend wenig Geld an Provisionen. Die Ursache für eine hohe Retourenquote kann in verschiedenen Bereichen liegen. Unzufriedenheit mit dem Produkt kommt ebenso in Frage wie Unzufriedenheit mit dem Händler. In jedem Fall ist der Kunde unzufrieden, was für Amazon Grund genug ist, das Ranking des betroffenen Händlers zu senken. Jede retour geschickte Ware wird daher als negativ bewertet und senkt das Ranking. Als Händler lohnt es sich daher, die Produkte ausfindig zu machen, die von Kunden besonders oft retourniert werden. Das erspart unangenehme Retoursendungen, schlechte Kundenmeinungen und ein fallendes Ranking.
Faktor Retourenquote
Nicht jede Ware, die beim Kunden ankommt, findet auch dessen Gefallen. Manchmal ändert sich die Meinung des Kunden, dann sind die Schuhe zu klein oder das Produkt sieht in Wirklichkeit anders aus, als auf den Fotos abgebildet. Diese Einkäufe gehen in der Regel wieder an den Verkäufer zurück. Der Handelsriese Amazon bekommt bei einem Verkauf jedoch nur dann Geld, wenn er endgültig abgeschlossen wurde. Das ist dann der Fall, wenn der Kunde das Produkt behält. Umgekehrt bedeutet das, dass eine retour geschickte Ware kein abgeschlossener Kauf ist und Amazon daran nichts verdient.
Indirekte Ranking-Faktoren – was es damit auf sich hat
Im Internet ist alles miteinander vernetzt. Daher ist Amazon auch darauf angewiesen zu wissen, wie sich die Nutzer auf der Plattform „Amazon“ verhalten. Darüber geben die Indirekte Ranking-Faktoren Auskunft. Um das Nutzerverhalten festzustellen gibt es folgende Indirekte Ranking-Faktoren:
CTR
Die Abkürzung CTR steht für das Anklicken eines Produktes durch die Kunden. Zum Klick-Verhalten durch Kunden gibt es ausführliche und intensive Untersuchungen. Dabei wird festgestellt, wie oft und unter welchen Bedingungen auf ein Produkt geklickt wird. In der Regel suchen sich Kunden die Angebote in den oberen Rankings. Die besten Chancen haben dabei die Händler, die im Ranking die ersten drei Plätze einnehmen. Bereits ab dem vierten Platz sinkt die Wahrscheinlichkeit auf einen Klick durch den Kunden. Noch weniger Chancen auf einen Klick haben Händler, die auf den nachfolgenden Seiten aufgelistet werden. Kaum ein Kunde blättert bis zur Seite 20 um einen Händler für ein bestimmtes Produkt zu finden. Um auf Amazon als Händler Erfolg zu haben, muss man es langfristig unter die Top Drei schaffen. Ansonsten sollte der Verkauf auf Amazon nur als eine zusätzliche Option betrachtet werden.
Verweildauer
Wer sein Produkt nach allen Regeln der Kunst über Amazon anbietet, darf mit einer langen Verweildauer rechnen. Der Kunde sieht sich die Bilder an, und liest aufmerksam den Text. Das spricht für eine lange Verweildauer. Verlängert wird die Verweildauer durch Kundenmeinungen zum Produkt und über den Händler. Umgekehrt führt eine mangelnde Produktpräsentation auf Amazon zu einer kurzen Verweildauer. Schlechte Fotos oder eine mangelhafte Beschreibung lassen Kunden schnell weiterziehen oder eines der Cross-Selling-Angebote anklicken. Damit einem Händler dieser Verlust von Kunden erspart bleibt, sollte die Performance stets Kundenfreundlich gestaltet sein. Verweilen Kunden nur kurz, hat dies ebenfalls negative Auswirkungen auf das Ranking.
Conversion
Was für Amazon zählt ist die Conversion, also eine erfolgte Bestellung und am Ende ein abgeschlossener Kauf. Langes Verweilen ist zwar positiv, bedeutet aber nicht, dass auch automatisch eine Conversion, also eine Bestellung erfolgt. Bleibt die Conversion auch nach langem Verweilen regelmäßig aus, führt auch dies zu einem negativen Ranking. Daher sollten Online-Händler stets die Bestellrate im Auge behalten. Verweilen Kunden lange auf der Produktseite, bestellen aber nicht, sollte die entsprechende Produktpräsentation überarbeitet werden. Oft wirkt bei der Beschreibung etwas störend und Käufer von einer Bestellung abhält.
BuyBox – gefangen in der Preis-Spirale
Die BuyBox bietet Händlern, die über Amazon verkaufen, eine besonders Position. Wer es in die BuyBox schafft, wird automatisch aus der Liste „Neu ab“ genommen. Das bringt für Händler beim Verkauf deutliche Vorteile. Andererseits verdient Amazon in Form einer Provision am Verkauf der Händler mit. Die Provision ist nicht gerade gering und kann bis zu 20 Prozent betragen. Dies wiederum bringt Händler in eine finanzielle Bedrängnis. Durch die Abgabe der Provision sinkt der Reinertrag oft unter eine verkraftbare Grenze. Verschärft wird der Umstand, dass es in die BuyBox nur jene Händler schaffen, die einen niedrigen Verkaufspreis anbieten können. Der Preisdruck durch die BuyBox erzeugt einen niedrigen Verkaufspreis. Zusammen mit der Abgabe der Provision an Amazon bedeutet das für viele Händler einen Reinertrag, der sich nicht mehr lohnt. Ein Ausweg ist der Verkauf von Artikeln, die nicht jeder Händler anbietet oder der Handel als reiner Verkäufer für andere Stores.
Rezensionen – wie Kunden die Händler sehen
Ein Händler kann seine Produkte und seinen Service in den schönsten Fotos darstellen und in schöne Wörter kleiden. Entscheidend ist aber was Kunden dazu meinen. Und das steht in den Rezensionen. Jeder Händler sollte die Rezensionen seiner Kunden ernst nehmen und darauf reagieren. Vor allem negative Rezensionen sollte man sofort beachten und analysieren. Sie sind Ausdruck der Unzufriedenheit von Kunden. Unzufriedene Kunden kehren nur selten zurück und haben auch das Potential, andere Kunden zu vertreiben. Aber auch positive Rezensionen sind kein Grund, es sich bequem zu machen. Immer wieder gibt es Verbesserungen an der eigenen Performance vorzunehmen. Außerdem lautet das Ziel, unter die Top Drei zu kommen und dort zu bleiben. Und dafür gibt es immer neue Herausforderungen zu bewältigen.